Geschichte des Betons

Geschichte des Betons

Der Beton ist eine der bedeutendsten Erfindungen in der Baugeschichte und ein genialer Beitrag zum rationellen 
Bauen. Die ältesten nachweisbaren Beton-Bauwerke entstanden 273 v. Chr. in der römischen Neugründung der 
Stadt Cosa in Italien. 
Römischer Beton (lateinisch: "Opus Caementitium", auch "Opus Caementicium") besteht - wie heutiger Beton -  
aus Steinen, die durch Mörtel, einer Mischung aus Sand, Wasser und gebranntem Kalkstein, sehr druckfest 
und dauerhaft zusammengeklebt wurden. Das antike Bindemittel Kalkstein brannte man vorher in steinernen 
Schacht-Öfen bei etwa 1.000° C und "löschte" es danach in Wasser. Durch den anschließenden chemisch-
physikalischen Erhärtungsprozess entsteht ein Konglomerat-Gestein "aus einem Guss" mit ähnlichen Eigenschaften 
wie vergleichbares Naturgestein. Ein Stein aus Menschenhand.
Der neue Baustoff fand bei Mauern, Wasser- und Abwasser-Leitungen, Straßen, Brücken, Hafenanlagen, 
Theatern, Kuppeln und Wohnhäusern schnell Anwendung im gesamten Römischen Weltreich.
Bei umfangreichen heutigen Materialprüfungen an Opus Caementitium Bauten stellte man fest, dieser 
Römische Beton entspricht etwa den Festigkeiten unseres heutigen Betons.

Fotos: Joachim Weiss/Professor Heinz Otto Lamprecht/HeidelbergCement

Kolosseum in Rom

Im Kolosseum in Rom, welches um  80 n. Chr. erbaut wurde, fanden 50.000 Zuschauer Platz. Das Bauwerk steht wegen des schlechten Untergrundes, einem früherer See, der eigens wegen des Baues trocken gelegt wurde, auf einem mächtigen Ringfundament aus Opus Caementitium 

Pantheon in Rom

Das Pantheon in Rom, erbaut Anfang des 2. Jahrhundert n. Chr., ist das wohl eindrucksvollste Beispiel früher menschlicher Baukunst: Seine Kuppel aus römischem Leichtbeton überspannt die nie vorher gewagte Weite von 43 Metern. Erst 1911 wurde sie übertroffen: Von der Jahrhunderthalle Breslau, erbaut aus Stahlbeton.

Pont du Gard

Der Pont du Gard, erbaut 19. v. Chr.  ist ein römischer Aquädukt bei Nîmes im Süden Frankreichs auf dem Gebiet der Gemeinde Vers-Pont-du-Gard im Département Gard. Die Brücke mit einer Höhe von ca. 50 Meter und einer Spannweite von 269 Meter, beinhaltet einen der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich. Die auf der unteren Bogenreihe verlaufende Straße stammt aus dem Jahre 1743. Der Pont du Gard zählt zu den am besten  erhalten gebliebenen Brückenbauwerken der antiken römischen Welt und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs.
Weitere Informationen zum Thema des römischen Betons findet man im Buch OPUS CAEMENTIUM - BAUTECHNIK DER RÖMER von Professor H.-O. Lamprecht - erschienen im Verlag Bau + Technik
Share by: